Uhlířské Janovice
Das ursprüngliche Dorf wird im Zusammenhang mit dem unbestimmten Prädikat Martin von Janovice (Janowitz) im
Jahre 1295 erwähnt. Irgendwann in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ging es in den Besitz der Sternberger über,
die es der Herrschaft der Burg Böhmisch Sternberg eingliederten. Mit dieser Familie hängt auch der Aufschwung des
Familiensitzes und dessen allmähliche Wandlung zu einer Stadt zusammen. Ab dem 15. Jahrhundert ging man dazu über, im
Namen des Städtchens das Attribut „Uhlířské“ („Kohle“, mit ganzem Namen also Kohljanowitz) zu verwenden, was die
Tatsache widerspiegelt, dass in den umliegenden Wäldern Holzkohle für den Bedarf der Kuttenberger Gruben und des
Münzamtes gewonnen wurde. Im 19. Jahrhundert blühte hier das Töpferhandwerk, wobei die ausgeprägten lokalen
Dekorationsmotive zur Verzierung benutzt wurden.
Ältester Bau der Stadt ist die spätromanische
Friedhofskirche des hl. Ägidius, dessen Schiff aus der Zeit um 1200 stammt. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde sie
umgebaut und erhielt ein gotisches Presbyterium. 1895 wurden im Innenraum Wandmalereien aus den 90er Jahren des 14.
Jahrhunderts mit biblischen Motiven freigelegt. Nach einem Brand im Jahre 1904 wurde sie in puristischer Manier einer
Erneuerung unterzogen. Es handelt sich hierbei um einen einschiffigen Bau aus Bruchstein mit Details aus rotem
Standstein. An der Nordseite befindet sich ein Originalfenster aus romanischer Zeit.
In der
Barockzeit aber konnte dieses kleine Kirchlein den Ansprüchen der Stadt nicht mehr genügen. Daher wurde auf dem
Stadtplatz der Bau einer neuen Kirche in Angriff genommen. Geweiht wurde diese dem hl. Alois, für die Fertigstellung im
Jahre 1795 zeichnete Alois von Liechtenstein verantwortlich. Interessant ist ihre Ausrichtung in Richtung Norden, was
bei Kirchen eigentlich nicht üblich ist. Es handelt sich um einen einschiffigen Barockbau mit rechtwinkligem
Presbyterium mit Sakristei und prismatischem zweigeschossigem Turm mit Zwiebeldach. Das Portal datiert auf das Jahr
1794. Das einstöckige Gebäude des Dekanats mit farbigem Putz und Mansardendach stammt aus dem Jahre 1763. Das Haus
Konsk.-Nr. 172 stammt vermutlich aus dem Jahre 1740 und war einstmals ein Ausflugslokal. In der erhaltenen Judengasse
befindet sich eine Synagoge vom Beginn des 17. Jahrhunderts, die nach 1913 umgebaut wurde.
Kontakt:
Kulturní informační centrum Uhlířské Janovice
Pečírkova 168
285 04 Uhlířské Janovice
Tel: +420 327 542 197
E-Mail: kic@uhljancz
Web: www.uhlirskejanovice.cz