Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Grunta (Kostel Nanebevzetí Panny Marie v Gruntě)
Die Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Grunta steht an der Stelle der Vorgängerkirche, die dem Fest Mariä Heimsuchung
geweiht war und deren Geschichte bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Grunta war bis Ende des 14. Jahrhundert eine
selbstständige Pfarrei, später fiel sie unter die Kontrolle der Kuttenberger Verwaltung, bis sie dann im 18.
Jahrhundert der in Kaňk entstandenen neuen Pfarrei zugeordnet wurde. Seitdem verfiel das Gotteshaus immer mehr.
Erhalten haben sich nur der Turm vom Ende des 15. Jahrhunderts und die Grabsteine der Herren Libenický von
Vrchoviště.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bemühten sich die Bürger von Grunta, eine neue Kirche
zu bauen und wieder eine selbstständige Pfarrei ins Leben zu rufen. Letztere wurde zum 1. August 1900 auch tatsächlich
eingerichtet, mit dem Bau der Kirche wurde im Jahre 1905 an der gleichen Stelle begonnen, wo die alte Kirche gestanden
hatte. Zu den wichtigen Initiatoren dieses Projekts gehörte auch der Königgrätzer Bischof Josef Doubrava, der vor allem
die Ausschmückung des Innenraums der Kirche beeinflusste. Ein prominenter weltlicher Patron der Kirche war seinerzeit
der Violinvirtuose Jan Kubelík.
Der Entwurf der pseudoromanischen Basilika stammt aus der Feder
von Rudolf und Jaroslav Vomáček aus Prag, für die Bauausführung wurde auf Handwerker aus der näheren Umgebung
zurückgegriffen. Das in künstlerischer Hinsicht Interessanteste und Wertvollste dieser Kirche sind die Wandmalereien im
Innenbereich, die in den ländlichen Gebieten Böhmens ihresgleichen suchen. Es handelt sich um flächendeckende
Jugendstilfresken, deren Autoren Marie und František Urban, direkte Schüler Alfons Muchas, sind. Im Kirchenturm wurde
eine alte Glocke angebracht, die nach 1495 in der Werkstatt des Kuttenberger Glockengießers Ondřej Ptáček hergestellt
wurde. Die erhaltenen Grabsteine der Libenickýs von Vrchoviště sind in der Kirche auch heute noch zu
sehen.
Seit 2007 gehört Grunta wieder zur Pfarrei Kutná Hora.
Die Statik
der Mariä-Himmelfahrt-Kirche ist mittlerweile ernsthaft gestört. Das Problem ist am besten an dem Riss zu erkennen, der
sich durch den ganzen Außenmantel und durch den Untergrund des Baus zieht, und zwar an den Stellen, wo die Türme mit
dem Kirchenschiff verbunden sind. Ursache dafür könnte die Heterogenität des Untergrunds der Kirche oder das sehr
unterschiedliche Gewicht der beiden Teile des Baus sein, die zu ihrer spontanen Abtrennung geführt haben könnte. Im
Jahr 2010 wurde das Dach komplett repariert, sodass der Regen nun nicht mehr in den Innenraum eindringen und
insbesondere die Wandmalereien beschädigen kann. Der Zustand des Objekts dürfte sich auch weiterhin verschlechtern, für
eine Runderneuerung der Kirche aber fehlen bislang die dafür notwendigen Mittel.
Gottesdienste
werden in dieser Kirche jeweils am ersten Sonntag im Monat um 11:00 Uhr gefeiert.
Näheres
zu den Gottesdiensten und sonstigen Veranstaltungen in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche finden Sie auf der Website
Römisch-katholische Pfarreien – Erzdekanat Kutná Hora.
Regelmäßige Öffnungszeiten: Tage des europäischen Kulturerbes (erstes Wochenende im September)
Eintritt: freiwillig
Kontakt:
Římskokatolická farnost – arciděkanství Kutná Hora
Infocentrum u chrámu sv. Barbory
Barborská 685, 284 01 Kutná Hora
Tel.: +420 327 515 796
E-Mail: info@khfarnostcz
Web: www.khfarnost.cz