Der mächtige fünfgeschossige Wohnturm, errichtet aus rotem Kouřímer Gneis auf einem Felssporn oberhalb eines Teichs, ist ein Beleg für das hohe Alter der Malešover Veste. Gegründet von den Herren von Leština zu Beginn des 14. Jahrhunderts, wurde sie später von dem Kuttenberger Patriziergeschlecht der Rutharder umgebaut. 1421 wurde die Veste von Pragern erobert, aber schon drei Jahre später wurde sie Zeuge, wie Žižkas Heer eben diesen Pragern eine blutige Niederlage bereitete. Die neuen Eigentümer gaben sich dann sozusagen die Klinke in die Hand, bis sie Ende des 16. Jahrhunderts in den Besitz Jiří Voděradskýs von Hrušov überging. Die Malešover Herrschaft brachte ihm jedoch kein Glück. Jiří hatte sein Vermögen durch Wucher erworben, und sein Reichtum war so manchem seiner Gläubiger ein Dorn im Auge. Auf Befehl des Kaisers wurde er verhaftet und schon bald darauf wegen des Kassierens unchristlicher Zinsen hingerichtet. Der größte Teil seines Vermögens wurde von der kaiserlichen Krone konfisziert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erwarb der kaiserliche General und Reichsgraf Johann von Sporck die Herrschaft Malešov. Die Sporcks residierten überwiegend auf ihrer Herrschaft in Lysá nad Labem, sodass Malešov unter ihnen weiter verfiel. Im Jahre 173 wurde der Turm in einen Kornspeicher umgebaut, seitdem wurde er nur noch zu Wirtschaftszwecken genutzt. Der heutige Besitzer versucht, der Veste ihre mittelalterliche Majestät zurückzugeben.

Kontakt:
Tvrz Malešov 
E-Mail: tvrz@malesovcz
Web: www.malesov.cz

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