Sudějov
Der Wallfahrtsort in Sudějov liegt verborgen hinter hohen Waldungen. Vorgängerbau der heutigen
Wallfahrtskirche war eine Holzkapelle mit einem Bildnis der hl. Anna, die über einer Quelle mit angeblichen
Heilwirkungen errichtet worden war. Nachdem diese Kapelle einem Brand zum Opfer gefallen war, ließ der Besitzer der
Herrschaft Peček, Karl Joachim Graf Breda, auf eigene Kosten eine Wallfahrtskirche errichten, die dann 1725
fertiggestellt und geweiht wurde. Schon bald wurde sie zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Mit den Spenden der frommen
Pilger und Wohltäter wurden bis 1742 um die Kirche herum nach und nach Kreuzgänge mit drei Kapellen und Ecktürmen
errichten. Für die Ausschmückungen zeichnete der bekannte tschechische Maler Václav Kramolín verantwortlich. Die erste
Kapelle ist mit einer Malerei ausgeschmückt, die die Himmelfahrt Mariens zeigt. Die zweite Kapelle ist dem hl. Jakobus
geweiht, ihr kuppelförmiges Gewölbe ziert eine Malerei, die die Befreiung Wiens von den Türken darstellt, ein Werk von
Jan Sobieski aus dem Jahre 1683. Die dritte Kapelle ist der „Kreuzigung Jesu Christi“ geweiht.
Der Kreuzgang wurde im Zuge der Napoleonischen Kriege schwer beschädigt und verfiel dann zusehends, sodass er im Jahre
1919 bis auf die Außenmauern zum größten Teil abgerissen werden musste. Der ganze Komplex ist im Barockstil gehalten.
Das Kirchenschiff besteht aus einem Rechteck, in dessen östlichem Teil sich das Presbyterium befindet, das durch einen
Triumphbogen geteilt ist und in eine kreisförmige Apsis ausläuft. Der Hauptaltar wurde über der Stelle errichtet, wo
sich früher einmal ein Quellbrunnen befunden hatte. Von hier führt ein Kanal, durch den das Wasser in die kleine
Kapelle neben dem linken Turm fließt. Frühe floss das Wasser weiter bis in den Pfarrhof, wo sich ein Heilbad befand.
Zur Stirnseite der Kirche führt eine Treppe mit zwei steinernen Engelsfiguren. Über dem Eingangsportal ist eine
Votivinschrift mit Chronogramm und Wappen des Baumeisters angebracht. In der Mitte erkennt man in einer Nische die
Statue der hl. Anna. Gegenüber der Kirche kann man im runderneuerten barocken Pfarrhaus eine kleine Ausstellung über
die Entstehung und Geschichte dieses Wallfahrtsortes besichtigen.
Kontakt:
Fara Sudějov
P. Kamil Vrzal
Tel: +420 728
775 536