St.-Jakobkirche (Kostel sv. Jakuba)

Die St.-Jakobkirche ist das älteste steinerne Gotteshaus von Kutná Hora. Schon vom Moment ihrer Gründung an war sie als geistliches Zentrum der ganzen Stadt gedacht. Dem entsprechen auch ihr Standort und ihr architektonisches Konzept. Die Kirche befindet sich direkt im Zentrum der mittelalterlichen Stadt: Zu allen anderen Kirchen ist es von hier aus ungefähr gleich weit, wodurch dem heiligen Raumverständnis Ausdruck verliehen werden sollte. Der Turm von St.-Jakob ist schon aus großer Ferne zu sehen und dient somit in der weiteren Umgebung auch als Orientierungshilfe.

Mit dem Bau der Kirche wurde in den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts begonnen. Die wichtigsten Spender waren die Münzmeister und Münzpräger vom benachbarten Welschen Hof. Schon im Jahre 1356 wurde das Presbyterium eingewölbt, in dem auch schon die erste liturgische Feier stattfand. In der frühen Phase dieses Kirchenbaus machte sich deutlich der Einfluss des Sedlecer Zisterzienserklosters bemerkbar, und zwar sowohl in baulicher als auch in symbolischer Hinsicht. Wohl auch deshalb war die Kirche ursprünglich der Jungfrau Maria geweiht. Der Bau wurde 1420 fertiggestellt. An den späteren Bauetappen war auch die Parler-Hütte beteiligt, die damals schon mit den Bauarbeiten am Barbaradom begonnen hatte. Deren Arbeit ist vor allem in dem reichen Flammenmaßwerk des großen Fensters an der Westfassade der Kirche erkennbar. Während der Bauarbeiten ließ man dem ursprünglichen Plan ab, einen Doppelturm zu errichten.  Grund dafür waren wohl die schon damals schwerwiegenden Probleme mit dem Untergrund, der einen zweiten Kirchturm nicht getragen hätte. Der Nordturm aber wuchs in eine erstaunliche Höhe von 80 m empor, sodass man die Kirche am Ende ganz einfach „die Hohe“ nannte. Im Jahre 1410 wurde bei der Hohen Kirche ein selbstständiger Pfarrsprengel eingerichtet, dessen Zentrum die Kirche auch heute noch ist. Die katholische Tradition aber wurde hier zwei Jahrhunderte lang durch das Wirken utraquistischer Priester unterbrochen, die die Kirche von 1424 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges verwalteten. In dieser Zeit wurde die Kirche dem Schutz des hl. Jakobus anvertraut. Dank des relativ hohen Alters der Kirche haben sich in ihr einzigartige Zeugnisse aus den verschiedensten Epochen erhalten. Der Schlussteil des Presbyteriums ist mit spätgotischen Fresken ausgeschmückt, eines der Sanktuarien ist sogar mit der ältesten erhaltenen Kuttenberger Aufschrift versehen (1356). Im Seitenschiff haben sich Fresken aus der Mitte des 15. Jahrhunderts erhalten, die eindeutig katholische Motive neben utraquistische Motive stellen und so auf interessante Weise die verzwickten Glaubensverhältnisse ihrer Zeit dokumentieren. Nicht unerwähnt bleiben sollten auch der zerstörte Hauptaltar aus dem Jahre 1515 und das Gemälde Die Dreifaltigkeit von Peter Brandl. Der Altar bildet heute einen Bestandteil des Barockaltars.

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Kontakt:               
Římskokatolická farnost – arciděkanství Kutná Hora
Infocentrum u chrámu sv. Barbory
Barborská 685, 284 01 Kutná Hora
Tel.: +420 327 515 796
E-Mail: info@khfarnost_cz
Web: www.khfarnost.cz

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